Inhaltsverzeichnis:
- Nachfrage übersteigt Angebot an der GrundschuleSchulen wie die Maria-Kunigunda benötigen neue Standorte
- Ausstattung kostet Millionen
- Mehr Personal durch Jugendhilfe Essen
Nachfrage übersteigt Angebot an der Grundschule
An Grundschulen in Essen liegt die Betreuungsquote derzeit bei lediglich 60 Prozent. An Förderschulen ist sie leicht höher. Der gesetzliche Anspruch ab dem Schuljahr 2026/27 verlangt jedoch deutlich mehr Kapazitäten. Dann müssen alle Erstklässler ein Angebot erhalten. Die Stadt plant deshalb ab dem nächsten Schuljahr eine Erweiterung auf 576 Gruppen, die auch Förderschulen einschließen.
Zudem steigt die Nachfrage für die Vormittagsbetreuung zwischen 8 und 13 Uhr. Auch hier sollen rund 275 neue Plätze entstehen. Der Mangel an pädagogischem Personal bleibt jedoch eine zentrale Herausforderung. Die zusätzlichen Fachkräfte sollen über die Jugendhilfe Essen angestellt werden, was den Finanzbedarf erheblich erhöht.
Schulen wie die Maria-Kunigunda benötigen neue Standorte
Die Stadt richtet ihren Fokus auch auf die Ferienbetreuung. Im Stadtbezirk V werden Kinder aktuell nur an der Hövelschule und der Bückmannshofschule betreut. Für Familien der Maria-Kunigunda-Schule sind diese Standorte weit entfernt. Künftig soll daher die Neuessener Schule mit einem Ferienangebot ergänzt werden.
In Stadtbezirk VII gibt es derzeit Betreuung an der Astrid-Lindgren-Schule, der Schule am Morungenweg und der Schule am Bergmannsfeld. Wegen der räumlichen Nähe dieser Standorte soll die Bonifaciusschule als zentrale Betreuungsstelle fungieren. Im Bezirk VIII entsteht ein neues Angebot in der Grundschule Überruhr, zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen in Burgaltendorf und an der Carl-Funke-Schule.
Ausstattung kostet Millionen
Die Finanzierung bleibt eine Kernfrage. Für multifunktionale Räume stellt Essen 3,3 Millionen Euro bereit. Jeder Raum kostet etwa 16.000 Euro, da er sowohl für Unterricht als auch Betreuung nutzbar sein muss. Viele Räume müssen modernisiert werden, da das vorhandene Mobiliar nicht mehr dem aktuellen Standard entspricht.
Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit 36,5 Millionen Euro an der Finanzierung. Zusätzlich fließen 85 Prozent der Ausstattungskosten aus Landesmitteln. Die Stadt Essen muss jedoch rund 16 Millionen Euro Eigenmittel einbringen. Auch Eltern tragen mit Beiträgen zur Finanzierung bei. Diese sollen ab dem Schuljahr 2026/27 neu kalkuliert werden.
Mehr Personal durch Jugendhilfe Essen
Für die geplanten zusätzlichen Gruppen wird die Jugendhilfe Essen rund 4 Millionen Euro mehr Personalbudget benötigen. Der Personalbedarf bleibt damit einer der größten Kostenfaktoren. Ziel ist es, genügend qualifizierte Kräfte zu gewinnen, um den Ausbau nachhaltig abzusichern.
Die Stadt will den Ausbau Schritt für Schritt umsetzen. Kurzfristig liegt der Fokus auf neuen Räumen und verlässlicher Ferienbetreuung. Langfristig steht die Umsetzung des Rechtsanspruchs für Erstklässler im Vordergrund. Bis dahin bleiben Planung, Finanzierung und Fachkräftesicherung die zentralen Herausforderungen.
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- 63 neue Gruppen im offenen Ganztag
- 1.573 zusätzliche Betreuungsplätze
- 576 Gruppen insgesamt ab Schuljahr 2025/26
- Betreuungsquote nur knapp 60 Prozent
- 3,3 Millionen Euro für Ausstattung
- 4 Millionen Euro zusätzlich für Personal
Quelle: Radio Essen