Donnerstag, 24 April 2025 14:54

Neues Hochhaus in Essen sorgt für Unmut und Klage

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Widerstand in Essen gegen neues Hochhaus an der Alfredstraße. Widerstand in Essen gegen neues Hochhaus an der Alfredstraße. pixabay/Foto illustrativ

In Essen formiert sich Widerstand gegen den Bau eines weiteren Hochhauses nahe der Norbertstraße. Eine Anwohnerin hat nun offiziell Klage eingereicht. Die Stadt hat bis Ende Mai Zeit, Stellung zu nehmen.

Inhaltsverzeichnis:

Hochhaus an der Alfredstraße geplant

Direkt neben dem Atlantic-Hotel in Essen will die Zech-Stiftung ein neues Hochhaus errichten. Es soll an der Alfredstraße gebaut werden, unterhalb der Straße, aber höher als die angrenzenden Häuser im Schönleinviertel. Die Pläne sind nicht neu. Bereits seit Monaten formiert sich Widerstand in der Nachbarschaft. Ursprünglich sollte ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden. Doch die Stadt Essen hat diesen Schritt gestrichen. Damit entfällt die Beteiligung der Öffentlichkeit, was den Ärger im Viertel weiter verstärkt hat.

Die Bürgerinitiative "Stoppt-Hochhaus-Gruga" reagierte mit einer Spendenaktion. So konnte eine Klage einer Anwohnerin finanziert werden. Sie wohnt direkt neben dem geplanten Hochhaus. Beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ging die Klage samt Begründung ein. Auch die Stadt wurde offiziell informiert. Bis zum 31. Mai muss sie eine Stellungnahme abgeben.

Verkehr, Lärm und Parkplatznot als zentrale Kritikpunkte

Die Alfredstraße gehört zu den meistbefahrenen Straßen in Essen. Schon jetzt klagen viele über Lärm und Staus. Die Bewohnerinnen und Bewohner rechnen damit, dass die Belastung durch das neue Hochhaus weiter steigt. Geplant ist, dass dort Angestellte der Zech-Gruppe arbeiten. Das würde zusätzliche Fahrten und damit Lärm verursachen. Auch der Mangel an Parkplätzen ist ein zentrales Thema der Klage. Im Schönleinviertel ist tagsüber kaum ein Parkplatz frei.

Laut Bürgerinitiative wurden beim Bauprojekt rund 130 Stellplätze zu wenig vorgesehen. Ein weiterer Punkt, der in der Klage aufgeführt wird. Die Nähe zum Gerichtsviertel und zur Uniklinik verschärft die Parkplatznot zusätzlich. Die Initiative fordert Nachbesserungen oder die komplette Streichung des Projekts.

Weitere Neubauten verschärfen die Lage

Zusätzlich zum Hochhaus sind auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs neue Wohngebäude geplant. Sie sollen auf der anderen Seite der Alfredstraße entstehen. Auch dieses Vorhaben wird laut Anwohnern zu mehr Verkehr und Belastung im Viertel führen. Trotz dieser Kritikpunkte gab es im vergangenen Jahr einen Austausch zwischen Politik, Stadt und Anwohnern. Einige Lokalpolitikerinnen und -politiker befürworten den Bau weiterhin.

Die Situation bleibt angespannt. Wie das Gericht entscheiden wird, ist offen. Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf ähnliche Bauprojekte in ganz Essen haben.

Quelle: Radio Essen, www.24edu.info/de