Inhaltsverzeichnis:
- Essener Taxifahrer fordern klare Maßnahmen
- Uber und die Rückkehrpflicht
- Mindestpreis für Mietwagen gefordert
- Stadt Essen unter Zugzwang
Essener Taxifahrer fordern klare Maßnahmen
Die Forderungen der Taxifahrer beziehen sich auf die wachsende Zahl von Mietwagen in Essen, die häufig nicht aus der Stadt selbst stammen. Laut Dirk Heinrichsen vom Taxiverein Essen halten sich viele Fahrer nicht an die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht. Diese besagt, dass Mietwagenfahrer nach jeder Fahrt an ihren Betriebssitz zurückkehren müssen, sofern kein Folgeauftrag vorliegt. Doch in der Praxis bleiben viele Fahrer einfach in Essen stehen, bis ein neuer Auftrag eingeht.
Laut Taxi Essen fehlt es an Kontrolle und Durchsetzung. Der Verein fordert deshalb eine engmaschigere Überwachung dieser Vorschrift. Die Taxifahrer argumentieren, dass ihre wirtschaftliche Existenz durch die ungleichen Wettbewerbsbedingungen gefährdet ist. Die Polizei sicherte die Demonstration, während der Linienverkehr uneingeschränkt weiterlief.
Uber und die Rückkehrpflicht
Uber erklärt, dass alle Fahrer per App überwacht werden und Verstöße gegen die Rückkehrpflicht sofort festgestellt würden. Dennoch bleibt bei vielen Taxifirmen Skepsis. Mehrere Klagen gegen Uber laufen bereits seit Jahren in Deutschland. Selim Karabulut vom Taxiverein Essen betont, dass traditionelle Taxiunternehmen durch Uber massiv an Aufträgen verlieren.
Die Konkurrenz durch Uber verschärft sich laut Karabulut vor allem durch sogenannte Dumpingpreise. Mietwagenfirmen wie Uber können ihre Preise flexibel anpassen, während Taxifahrer an kommunale Tarife gebunden sind. Das führe zu einem unfairen Wettbewerb, den viele kleine Unternehmen nicht überleben könnten.
Mindestpreis für Mietwagen gefordert
Im Antrag an die Stadt Essen fordern die Taxifahrer die Einführung eines gesetzlich geregelten Mindestpreises für Fahrten mit Mietwagen. Derzeit könne Uber selbst entscheiden, wie viel eine Fahrt kostet. Klassische Taxis haben keinen Spielraum, da ihre Preise kommunal geregelt sind. Diese Diskrepanz gefährde nach Meinung der Taxiunternehmen ihre Marktposition.
In einer Übersicht nennen sie drei zentrale Forderungen:
- Einheitliche Rückkehrpflicht für alle Mietwagen – besser überwacht.
- Ein geregelter Mindestpreis für Taxi- und Mietwagenfahrten.
- Die Einführung einer Vorabpreis-Regelung für Transparenz vor Fahrtbeginn.
Oliver Fritz von Uber erklärt, dass durch solche Regelungen zusätzliche Kosten entstehen würden, die letztlich von den Kunden getragen werden müssten. Dennoch unterstützt auch Uber die Vorabpreis-Regelung, die bereits in anderen Städten umgesetzt wurde.
Stadt Essen unter Zugzwang
Die Stadt Essen hatte bereits vor einem Jahr einen Antrag des Taxivereins erhalten, bisher jedoch keine Änderungen vorgenommen. Mit der Demonstration am 7. Mai wollen die Fahrer den Druck erhöhen. Unterstützt wurden sie von Kolleginnen und Kollegen, die während der Demo den laufenden Betrieb aufrechterhielten.
Die Beteiligung von rund 200 Fahrzeugen zeigt, wie groß der Unmut in der Branche ist. Die Taxifahrer fordern faire Bedingungen und eine Gleichstellung im Wettbewerb mit neuen Mobilitätsdiensten. Ob die Stadt nun reagiert, bleibt abzuwarten.
Quelle: Radio Essen, www.milekcorp.com/de/