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Schwieriger Einsatz
Die Feuerwehr Essen hatte große Schwierigkeiten, sich im Inneren der Dachgeschosswohnung zu bewegen. Die Räume waren stark zugestellt, was die Rettungseinsätze behinderte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte befand sich ein Mann noch in der brennenden Wohnung – er konnte nicht mehr gerettet werden. Es handelte sich um den Bewohner der betroffenen Wohnung. Zunächst wurde auch sein Bruder vermisst. Später stellte sich heraus, dass dieser zum Zeitpunkt des Feuers bei der Arbeit war.
Etwa 40 Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig evakuiert werden. Niemand von ihnen wurde verletzt. Die Feuerwehr lobte dabei die installierten Brandschutzeinrichtungen. Feuerschutztüren verhinderten die Ausbreitung des Rauchs, insbesondere im Treppenhaus. Das erleichterte die Flucht der Bewohner erheblich. Dennoch war das Feuer im Dachbereich bereits so weit fortgeschritten, dass die Einsatzkräfte das Dach öffnen mussten, um eine Ausbreitung auf benachbarte Wohnungen zu verhindern.
Dach beschädigt
Die letzten Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Morgen des 3. Juli hin. Dabei stellte sich heraus, dass auch städtische Einrichtungen betroffen waren. In dem Gebäude befinden sich nicht nur Wohnungen, sondern auch die Stadtteilbibliothek Altenessen sowie eine Beratungsstelle für psychisch erkrankte Jugendliche. Beide Einrichtungen wurden durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen.
- In den betroffenen Räumen waren Böden und Decken durchfeuchtet.
- Dokumente wurden von der Feuerwehr noch in der Nacht gesichert.
- Ein Statiker des Technischen Hilfswerks überprüfte die Dachkonstruktion und erklärte sie als stabil.
- Der Strom musste wegen Wasserschäden abgeschaltet werden.
Das Ergebnis: Das Gebäude ist derzeit nicht bewohnbar. Etwa 20 Personen mussten in städtischen Notunterkünften untergebracht werden.
Stadt reagiert
Am Donnerstagvormittag verschafften sich Mitarbeitende der Stadt Essen vor Ort ein Bild der Lage. In der Stadtteilbibliothek tropft weiterhin Wasser von der Decke. Das Löschwasser hat die Räume durchnässt, die Luft ist rauchgeschwängert. Inzwischen wurden Eimer aufgestellt, um das durchgesickerte Wasser aufzufangen.
Laut Stadtverwaltung sind die 18.000 Medien der Bibliothek äußerlich nicht beschädigt. Eine genaue Prüfung steht jedoch noch aus. Die Bibliothek bleibt für mindestens zwei Tage geschlossen. Ob und wann ein Ausweichort zur Verfügung steht, ist derzeit offen. Auch für die psychologische Beratungsstelle wird eine neue Unterkunft gesucht.
Polizei ermittelt
Die Polizei hat Ermittlungen zur genauen Brandursache aufgenommen. Noch ist unklar, wodurch das Feuer im Dachgeschoss ausgelöst wurde. Die Höhe des Sachschadens steht ebenfalls noch nicht fest. Die Stadt wird im Laufe der Woche eine Bewertung des Gebäudes und der betroffenen Einrichtungen vornehmen.
Der Brand in Altenessen hat nicht nur ein Leben gekostet, sondern auch wichtige öffentliche Einrichtungen lahmgelegt. Die Folgen werden die Stadt Essen noch längere Zeit beschäftigen.
Quelle: Radio Essen, webrivaig.com/de