Inhaltsverzeichnis:
- Warnung der Uniklinik Essen
- Fälle aus den vergangenen Jahren
- Verwechslung von Champignon und Knollenblätterpilz
- Aufklärung und Prävention
Warnung der Uniklinik Essen
Die Uniklinik Essen bestätigt, dass in diesem Herbst bereits mehrere Fälle von Pilzvergiftungen registriert wurden. Nach Angaben des Krankenhauses gehören die Betroffenen zu einer dreiköpfigen Familie sowie zwei weiteren Personen. Einer der Patienten befindet sich in einem kritischen Zustand und wartet auf eine Lebertransplantation.
Das Krankenhaus erklärt, dass sich solche Vergiftungen in den vergangenen Jahren gehäuft hätten. Besonders betroffen sei die Klinik, weil sie über eines der größten Leberzentren Deutschlands verfüge. Dies führe dazu, dass viele schwere Fälle aus dem gesamten Bundesgebiet nach Essen überwiesen werden.
Fälle aus den vergangenen Jahren
Bereits im Jahr 2024 gab es einen besonders schweren Fall, bei dem ein Erwachsener und drei Kinder eingeliefert wurden. Zwei der Kinder und der Erwachsene mussten eine neue Leber erhalten. Nur ein Kind überlebte ohne Transplantation. Diese Fälle zeigen, wie gefährlich selbst kleine Mengen giftiger Pilze sein können.
Die Mediziner weisen darauf hin, dass selbst erfahrene Sammler Pilze verwechseln können. Der Grund: Manche essbaren und giftigen Arten ähneln sich stark in Farbe, Form und Geruch. Schon eine geringe Fehlidentifikation kann lebensbedrohliche Folgen haben.
Verwechslung von Champignon und Knollenblätterpilz
Ein klassisches Beispiel ist der harmlose Champignon, der oft mit dem hochgiftigen Knollenblätterpilz verwechselt wird. Der Verzehr des Knollenblätterpilzes führt schon bei geringen Mengen zu schweren Leberschäden. Innerhalb weniger Stunden treten starke Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufprobleme auf. Ohne medizinische Hilfe endet eine solche Vergiftung häufig tödlich.
Die Uniklinik Essen warnte bereits Mitte September in sozialen Netzwerken vor dieser Verwechslungsgefahr. Dort wurden mehrsprachige Informationsvideos veröffentlicht, um auch Menschen ohne Deutschkenntnisse zu erreichen.
Wichtige Hinweise der Klinik:
- Nur Pilze essen, die eindeutig bestimmt wurden.
- Im Zweifel lieber stehen lassen.
- Bei ersten Symptomen sofort ärztliche Hilfe rufen.
- Keine Selbstmedikation versuchen.
Aufklärung und Prävention
Das Krankenhaus betont die Bedeutung von Aufklärung und Prävention. Viele Menschen unterschätzen das Risiko beim Pilzesammeln. Besonders Migranten, die aus Regionen mit anderen Pilzarten stammen, erkennen gefährliche Unterschiede oft nicht. Ziel der Klinik ist es, durch Information und Vorsicht neue Vergiftungsfälle zu verhindern. Die Ärzte appellieren an Sammler, sich vor dem Sammeln gründlich zu informieren oder an geführten Pilzwanderungen teilzunehmen.
Die Zahl der jährlich behandelten Pilzvergiftungen steigt laut Angaben der Klinik weiter an. Daher bleibt die Warnung aktuell – wer Pilze sammelt, sollte genau wissen, was er pflückt.
Quelle: WDR, YouTube, www.milekcorp.com/de