Dienstag, 20 Mai 2025 12:27

Wo in Deutschland am meisten abgeschleppt wird?

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Abschleppstatistik 2024 Abschleppstatistik 2024 Foto: pixabay

Immer mehr Autos, immer weniger Platz: Die Zahl der Abschleppvorgänge in deutschen Städten steigt. Eine aktuelle Analyse liefert neue Erkenntnisse zu Mengen, Kosten und Einnahmen. Besonders auffällig sind Unterschiede zwischen Metropolen und kleineren Städten.

Inhaltsverzeichnis:

Berlin, Köln und Hamburg mit den höchsten Zahlen

In Berlin wurde n 2024 insgesamt 68.421 Fahrzeuge abgeschleppt. Das entspricht rund 187 Vorgängen pro Tag. Die Hauptstadt liegt damit klar an der Spitze im bundesweiten Vergleich. Dahinter folgen Hamburg mit 30.540 (84 pro Tag) und Köln mit 20.449 Abschleppaktionen (56 pro Tag). München liegt mit 13.700 Fällen (38 täglich) deutlich zurück.

Trotz geringerer Einwohnerzahl weist Köln fast doppelt so viele Abschleppvorgänge wie München auf. Das zeigt, dass Einwohnerzahl allein kein verlässlicher Indikator für Abschlepphäufigkeit ist. Das Stadtbild, das Verkehrsaufkommen sowie die Kontrolldichte spielen ebenfalls eine Rolle.

Essen mit 22 Abschleppvorgängen pro Tag

In Essen wurden 2024 insgesamt 8.143 Fahrzeuge abgeschleppt. Das ergibt 1.393 Abschleppvorgänge je 100.000 Einwohner. Mit täglich rund 22 Fällen liegt die Ruhrgebietsstadt im unteren Mittelfeld, obwohl sie mehr als 580.000 Einwohner zählt.

Im Vergleich zu ähnlich großen Städten wie Köln oder Hamburg sind die Zahlen in Essen deutlich geringer. Das deutet auf einen weniger intensiven Abschleppbetrieb oder ein anderes Parkverhalten hin. Auch Städte wie Mainz (3.074 Abschleppungen) und Aachen (2.690) stechen bei den mittelgroßen Städten hervor.

Koblenz führt bei kleinen Städten, große Preisunterschiede bundesweit

Bei Städten mit unter 200.000 Einwohnenden liegt Koblenz vorn. Dort wurden 1.701 Autos abgeschleppt, gefolgt von Heidelberg mit 1.640 und Neuss mit 1.179. Das zeigt, dass auch kleinere Städte intensiv gegen Falschparken vorgehen.

Die Abschleppkosten unterscheiden sich stark je nach Stadt. In Hamburg liegt der Preis bei 450 Euro – bundesweiter Spitzenwert. Weitere teure Städte:
Karlsruhe: 319 Euro
Heidelberg: 310 Euro
Chemnitz: 309 Euro
Pforzheim: 300 Euro

Am günstigsten ist es für Falschparkende in Magdeburg (139 Euro), Duisburg (143 Euro) und Neuss (145 Euro). Auch Essen liegt mit 163 Euro im unteren Bereich. Trotzdem wird dort ein jährlicher Umsatz von rund 1.327.309 Euro generiert.

Datenerhebung über Ämter und Behörden

Für die Analyse wurden Daten von Ordnungsämtern, Polizeidirektionen und Stadtverwaltungen erhoben. Der betrachtete Zeitraum umfasst überwiegend das Jahr 2024. In wenigen Fällen wurden Daten aus 2023 berücksichtigt, wenn aktuelle Zahlen nicht verfügbar waren.

Der Abschleppatlas zeigt deutliche Unterschiede im Umgang mit Falschparken in Deutschland. Während einige Städte konsequent abschleppen und hohe Gebühren erheben, sind andere vergleichsweise zurückhaltend. Die Studie des Auto-Abo-Anbieters FINN bringt erstmals umfassend Struktur in die Zahlenlandschaft.

Quelle: t-online, www.milekcorp.com/de/