Freitag, 08 November 2024 17:27

Krankheitserreger im Wasser der Uniklinik Essen führen zu strikten Maßnahmen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Leitungswasser Leitungswasser pixabay / Foto illustrativ

Die Universitätsklinik in Essen kämpft seit dem Sommer mit einem ernsten Problem: Krankheitserreger im Leitungswasser haben das Krankenhauspersonal und die Patienten zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen gezwungen. Die Klinikleitung hat erneut ein Duschverbot erlassen und arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung, um die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis:

Leitungswasser-Krise in der Essener Uniklinik

Seit Juli 2023 sind Legionellen und E-Coli-Bakterien im Wasser der Uniklinik Essen nachgewiesen worden. Diese Bakterien können ernsthafte Infektionen verursachen, vor allem bei geschwächten Patienten. Im Oktober wurde zudem ein weiterer Keim, Pseudomonas aeruginosa, entdeckt, der das Risiko für Lungenentzündungen und andere Infektionen erhöht. Noch steht nicht fest, um welchen Krankheitserreger es sich aktuell handelt. Das Gesundheitsamt und die Stadtwerke arbeiten eng mit der Klinikleitung zusammen, um die Ursache der Verunreinigung zu finden und eine langfristige Lösung zu erarbeiten.

Maßnahmen zur Eindämmung der Keimverbreitung

Um die Verbreitung der Keime im Klinikbetrieb zu minimieren, wurde ein striktes Duschverbot für alle Abteilungen eingeführt. Bis zur Installation von Filtern an Waschbecken und Duschen ist es Mitarbeitern und Patienten untersagt, das Leitungswasser für Körperhygiene zu verwenden. Diese Filtermaßnahmen sollen sicherstellen, dass das Wasser künftig frei von Krankheitserregern bleibt. Alle nicht gefilterten Wasserquellen dürfen derzeit nur nach vorherigem Abkochen genutzt werden. Personal ist angehalten, Getränke wie Tee oder Kaffee nur mit abgekochtem Wasser zuzubereiten, und für Medikamente wie Fiebersäfte wird auf Mineralwasser zurückgegriffen.

Suche nach langfristiger Lösung

Der ärztliche Direktor der Klinik, Prof. Jochen Werner, betont, dass die Sicherheit der Patienten oberste Priorität hat: „Ich bin froh, dass wir konstruktiv und mit hoher Intensität zusammenarbeiten, um das Problem der Trinkwasserbelastung grundsätzlich und dauerhaft zu lösen.“ Sobald die neuen Filter in Betrieb sind, können die betroffenen Armaturen wieder normal verwendet werden, was einen bedeutenden Schritt hin zur Normalisierung der Wasserversorgung im Klinikum darstellt.

Weitere Schritte und Ausblick

Bis die vollständige Ursache der Verunreinigung gefunden und beseitigt ist, bleibt die enge Kooperation mit den Stadtwerken und dem Gesundheitsamt unerlässlich. Die Uniklinik plant zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen und Tests, um eine ähnliche Situation in Zukunft zu verhindern. Die Verunreinigung des Wassers hat weitreichende Auswirkungen auf den Klinikalltag und stellt eine Herausforderung für das gesamte medizinische Personal dar.

Quelle: www.sn2world.com/de, 1.wdr.de