Inhaltsverzeichnis:
- Trinkhalle in Essen am 6. September 2020 überfallen
- Am nächsten Tag, dem 7. September, soll der Beschuldigte denselben jungen Mann erneut angestiftet haben
- Neun Betrugsfälle mit Bestellungen auf fremde Namen
- Gewalttat im Mai 2023 gegen Mittäter
- Prozessstart mit umfassender Anklage
Trinkhalle in Essen am 6. September 2020 überfallen
Die erste schwere Tat soll sich am 6. September 2020 zugetragen haben. Der Angeklagte übergab laut Anklage einem damals 20-jährigen Mittäter eine Pistole und forderte ihn auf, eine Trinkhalle zu überfallen. Der Mittäter folgte dieser Aufforderung und erbeutete 400 Euro.
Am nächsten Tag, dem 7. September, soll der Beschuldigte denselben jungen Mann erneut angestiftet haben
– diesmal zu einem Überfall auf eine Kinder- und Jugendeinrichtung. Der Versuch scheiterte jedoch, da ein Zeuge fliehen konnte und Alarm schlug. Die Ermittlungen zeigen ein systematisches Vorgehen und gezielte Einflussnahme auf den Mittäter.
Neun Betrugsfälle mit Bestellungen auf fremde Namen
Zwischen 2020 und 2023 kam es zu weiteren Straftaten. In neun Fällen bestellte der Angeklagte Waren auf Namen und Kosten verschiedener Zeugen, ohne die Rechnungen zu begleichen. Dabei handelte es sich um Beträge, die laut Anklage nicht unerheblich waren. Die Geschädigten bemerkten die Bestellungen häufig erst, als sie Mahnungen erhielten.
Die Polizei konnte die Bestellungen einzelnen Tatzeiträumen zuordnen. Die betrügerischen Aktionen zogen sich über Monate. Teilweise nutzte der Angeklagte gestohlene Daten, um sich die Lieferungen erschleichen zu können.
Gewalttat im Mai 2023 gegen Mittäter
Besonders brutal war ein Vorfall wenige Tage vor dem 27. Mai 2023. Der Angeklagte soll dem Mittäter seine Initialen in den rechten Oberarm geritzt haben. Am 27. Mai kam es laut Anklage zu einer weiteren Gewalttat: Der Mann schlug den jungen Komplizen mehrfach ins Gesicht und fügte ihm mit einem spitzen Gegenstand erhebliche Verletzungen zu.
Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um einen einmaligen Ausbruch handelte. Vielmehr deuten Spuren und Zeugenaussagen auf wiederholte körperliche Angriffe hin. Die Beziehung zwischen Täter und Mittäter wird nun im Prozessverlauf weiter beleuchtet.
Prozessstart mit umfassender Anklage
Der Prozess vor dem Landgericht Rüttenscheid beginnt mit einer umfangreichen Liste von Anklagepunkten. Die Staatsanwaltschaft hat insgesamt 12 Fälle dokumentiert. Darunter sind zwei versuchte räuberische Erpressungen, neun Betrugsdelikte sowie gefährliche Körperverletzung.
Die Verhandlung ist zunächst auf mehrere Verhandlungstage angesetzt. Es wird erwartet, dass mehrere Zeugen, darunter auch der Mittäter, aussagen werden. Das Gericht will klären, inwiefern der Angeklagte die Taten allein oder mit Beteiligung weiterer Personen begangen hat. Ein Urteil wird frühestens im Laufe des kommenden Monats erwartet.
Quelle: Radio Essen, www.fox360.net/de