Mittwoch, 16 Oktober 2024 22:08

Mieter aus Essen kämpfen um ihre Häuser in Leithe

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Abriss Abriss pixabay / Foto illustrativ

Die Bewohner der Litterode-Siedlung in Essen Leithe stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Allbau AG plant, die fast 100 Jahre alten Häuser abzureißen, um Platz für eine neue Wohnsiedlung zu schaffen. Doch viele Mieter wollen ihre Heimat nicht aufgeben und setzen sich zur Wehr. Unterstützung erhalten sie von einem Experten aus Hannover, der eine Sanierung der Häuser für sinnvoll hält.

Allbau AG und die Abrisspläne

Die Allbau AG, die die Häuser in der Litterode-Siedlung von der Stadt Essen erworben hat, plant einen kompletten Abriss der Gebäude. Die Wohnbaugesellschaft argumentiert, dass die Sanierung der fast ein Jahrhundert alten Häuser nicht wirtschaftlich sei. Drei der Gebäude stehen bereits leer und werden derzeit abgerissen. Auch eine ehemalige Kindertagesstätte wurde bereits vollständig entfernt. Die Allbau AG will an derselben Stelle eine moderne Wohnsiedlung errichten, da die alten Bauten nicht mehr den heutigen Wohnanforderungen entsprechen.

Unterstützung aus Hannover für die Mieter

Ein Stadtentwicklungsexperte aus Hannover unterstützt die Mieter in ihrem Widerstand gegen den Abriss. Der Professor ist der Meinung, dass die meisten der alten Häuser durchaus erhalten und saniert werden können. Seiner Ansicht nach wäre eine Modernisierung lohnenswert, da die Bausubstanz vieler Gebäude noch intakt sei. Allerdings liegt die endgültige Entscheidung bei der Allbau AG, die die Mietverträge bereits gekündigt und den Mietern Umzugshilfen angeboten hat. Trotz des Vorschlags des Experten zeigt sich das Unternehmen skeptisch gegenüber den Sanierungsplänen.

Die emotionale Bindung der Mieter an die Siedlung

Für viele der Mieter ist die Siedlung Litterode mehr als nur ein Wohnort. Sie leben seit Jahrzehnten dort und haben tiefe soziale Bindungen zu ihren Nachbarn und Freunden aufgebaut. Ein Umzug würde bedeuten, dass sie diese Gemeinschaft verlassen müssen. Zudem sind die von der Allbau AG angebotenen Ersatzwohnungen oft teurer, kleiner und befinden sich weit entfernt von ihrem bisherigen Wohnort. Einige Mieter erwägen sogar rechtliche Schritte, um in ihren jetzigen Häusern bleiben zu können.

Schwierige Wohnsituation und Investitionen der Mieter

Trotz der alten Bausubstanz haben viele Mieter in die Instandhaltung ihrer Wohnungen investiert. Die günstigen Mietpreise haben es ihnen ermöglicht, Geld in Renovierungen zu stecken. Auch wenn die Häuser nicht an das Gasnetz angeschlossen sind und einige Mieter noch mit Kohleöfen heizen, nehmen viele die höheren Heizkosten in Kauf. In sehr kalten Nächten greifen einige sogar auf ihre alten Kohleöfen zurück, da die Elektrizitätsheizungen nicht ausreichen. Trotz dieser Herausforderungen betonen die Mieter, dass sich das Leben in der Siedlung für sie gelohnt hat.

Die Zukunft der Siedlung in der Litterode bleibt ungewiss, da die Verhandlungen zwischen den Mietern und der Allbau AG noch andauern. Für die Bewohner steht jedoch fest: Sie wollen um ihre Heimat kämpfen.

Quelle: www.24edu.info/de, radioessen.de

 

 

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